Warn-Apps: Handy bleibt stumm – daran kann's liegen

Stand:
Messenger, Warn-App oder Telefon: Wenn man keinen Hinweis (eine sogenannte Push-Mitteilung) über neue Nachrichten oder Anrufe auf dem Smartphone bekommt, kann das verschiedene Gründe haben. Hier sind die gängigsten bei Android-Geräten und iPhones.
Smartphone mit rotem Display, Ausrufezeichen und dem Wort Unwetterwarnung

Das Wichtigste in Kürze:

  • Warn-Apps wie NINA, Katwarn oder Warnwetter sollen auf dem Smartphone vor Gefahren durch Unwetter oder andere Katastrophen warnen.
  • Doch nicht immer gibt das Telefon einen Ton oder einen Hinweis von sich, obwohl es eine entsprechende Info in den Apps gibt.
  • Woran das liegen kann und was Sie einstellen sollten, um wichtige Warnungen mitzubekommen, lesen Sie hier.
On

Einmal im Jahr findet bundesweit ein Warntag statt, bei dem der Katastrophenschutz testet, ob Warnsysteme funktionieren – regelmäßig am zweiten Donnerstag im September. Über verschiedene Anwendungen sollen unter anderem Smartphones Geräusche von sich geben und Informationen anzeigen. Wenn das bei Ihrem Gerät nicht funktioniert, prüfen Sie Ihre Einstellungen, die wir in diesem Text beschreiben.

Hinweis: Die Anleitungen beziehen sich auf Android 14 und iOS 17.6.1. In anderen Versionen der Betriebssysteme können Bezeichnungen anders lauten oder Klickwege geringfügig anders sein.

Standby / Hintergrunddaten

Android bietet mit der Funktion Akkuverbrauch optimieren die Möglichkeit, Apps in Standby zu versetzen. Damit soll Akkuleistung gespart werden. Wenn eine App in Standby ist, sind die so genannten Hintergrundfunktionen eingeschränkt. Dazu gehört oft auch das Anzeigen neuer Nachrichten. Sie müssen die App selbst immer mal wieder öffnen, um neue Nachrichten angezeigt zu bekommen.

Sie können für einzelne Apps festlegen, dass sie nie in Standby versetzt werden sollen. Tippen Sie dazu auf

  • Einstellungen,
  • Apps,
  • wählen Sie die entsprechende App aus,
  • tippen Sie dort auf Akku,
  • setzen Sie den Punkt bei "Nicht eingeschränkt".

Unabhängig davon können Sie auch für jede App separat verbieten, dass Daten im Hintergrund fließen. Damit würden Sie nur dann etwas empfangen, wenn die App auf Ihrem Display sichtbar geöffnet ist. Zu dieser Einstellung gelangen Sie so:

  • Einstellungen,
  • Apps,
  • wählen Sie die entsprechende App aus,
  • tippen Sie auf Mobile Daten,
  • den Schieberegler bei "Hintergrunddatennutzung zulassen" auf an oder aus setzen.

Auch auf iPhones haben Sie die Möglichkeit, die Hintergrundaktualisierung an- oder auszuschalten. Ist sie ausgeschaltet, prüfen Apps nur nach dem Öffnen, ob es neue Nachrichten gibt. Sie können die Hintergrundaktualisierung steuern, indem Sie

  • Einstellungen öffnen,
  • in der Liste nach unten wischen, bis Sie die gewünschte App sehen,
  • die App antippen,
  • den Schieberegler Hintergrundaktualisierung auf an oder aus setzen.

oder

  • Einstellungen öffnen,
  • Allgemein antippen,
  • Hintergrundaktualisierung antippen,
  • den Schieberegler an jeder einzelnen App auf an oder aus setzen.

Mobile Daten gesperrt

Wenn Sie unterwegs sind und sich Ihre App nicht aktualisiert, haben Sie ihr möglicherweise die Nutzung mobiler Daten verweigert. Sie kann dann nur Aktualisierungen empfangen, wenn Ihr Gerät mit einem WLAN verbunden ist. Bei Android können Sie so eine Einstellung nicht für einzelne Apps vornehmen. Dort schalten Sie entweder die Mobilfunkdaten generell ab (z.B. über Einstellungen, Verbindungen, SIM-Manager, Mobile Daten = aus) oder Sie stellen wie oben beschrieben die Hintergrunddatennutzung ab. Dann können die Apps jedoch immer noch Mobilfunkdaten nutzen, sobald Sie sie öffnen. Ohne Datentarif könnten dann hohe Kosten entstehen.

Auf iPhones können Sie einzelnen Apps die Nutzung mobiler Daten komplett erlauben oder verbieten, indem Sie

  • Einstellungen öffnen,
  • auf Mobilfunk tippen,
  • bei den aufgelisteten Apps jeweils den Schieberegler auf ein oder aus stellen.

Verbieten Sie einer Warn-App die Aktualisierung über mobile Daten, müssen Sie sich darüber im Klaren sein, unterwegs ohne WLAN nicht vor Gefahren gewarnt werden zu können – weder bei geschlossener noch bei aktiv geöffneter App.

App auslagern

Um Speicherplatz zu sparen, bietet iOS die Funktion App auslagern an. Sie ist sinnvoll für Apps, die nicht ständig gebraucht werden. In der Erklärung dazu heißt es: "Nicht benutzte Apps werden automatisch entfernt, alle Dokumente und Daten bleiben jedoch erhalten." Nutzen Sie eine bestimmte App also über einen längeren Zeitraum nicht (wie lange, erklärt Apple an der Stelle nicht), wird sie von Ihrem Gerät entfernt. Bei Warn-Apps kann das dramatische Folgen haben: Sie können lange stumm bleiben und werden als "nicht genutzte Apps" ausgelagert. Kommt dann aber irgendwann eine Katastrophenwarnung, erhalten Sie sie nicht.

Wir konnten bislang keine Möglichkeit finden, einzelne Apps vom Auslagern auszuschließen. Wenn Sie also Warnmeldungen per App erhalten möchten, sollten Sie die Funktion "App auslagern" auf folgendem Weg abschalten:

  • Einstellungen
  • App Store
  • Ungenutzte Apps auslagern aus

Nicht stören

Diesen Modus gibt es sowohl bei iOS als auch bei Android: Sie können z.B. festlegen, nachts keine Nachrichten oder Anrufe signalisiert zu bekommen, um nicht geweckt zu werden. Das betrifft aber auch möglicherweise wichtige Infos. Deshalb können Sie Ausnahmen festlegen, damit Sie Meldungen bestimmter Apps doch erhalten.

Nicht stören bei Android aktivieren, planen und Ausnahmen festlegen:

  • Einstellungen,
  • Benachrichtigungen,
  • Nicht stören,
    • Schieberegler an oder
    • Zeitplan hinzufügen
  • Ausnahmen können Sie hier für Anrufe, Nachrichten und Konversationen; Alarme und Töne sowie Apps erstellen.
    • Tippen Sie auf App-Benachrichtigungen,
    • fügen Sie über das + neue Apps hinzu, die auch bei aktivem Nicht-stören-Modus Benachrichtigungen ausgeben dürfen.

Nicht stören bei iOS aktivieren, planen und Ausnahmen festlegen:

  • Einstellungen,
  • Fokus,
  • Nicht stören.
  • Ausnahmen können für Personen und Apps festgelegt werden.

Art der Benachrichtigungen

Sowohl bei Android als auch iOS können Sie für jede App festlegen, ob Sie sie über neue Ereignisse benachrichtigen darf. Sie erhalten dann – je nach Einstellung – eine kleine Mitteilung auf dem Bildschirm, hören einen Ton oder Ihr Gerät vibriert. Oft lässt sich auch alles zusammen aktivieren. Das geht so:

Android:

  • Einstellungen
  • Benachrichtigungen

Hier können Sie die Details einstellen, in welcher Form Benachrichtigungen erscheinen sollen.

Auch individuelle Benachrichtigungen für Apps können Sie festlegen:

  • Einstellungen,
  • Apps,
  • gewünschte App antippen,
  • Benachrichtigungen,
  • Benachrichtigungen anzeigen an.
  • Darunter können Sie noch bestimmte Arten der Benachrichtigungen festlegen.

iOS:

  • Einstellungen,
  • Mitteilungen,
  • Bei Mitteilungsstil aufgelistete gewünschte App antippen.
  • Hier können Sie die Arten der Benachrichtigungen festlegen.

Ton aus

Wenn Sie trotz eingeschalteter Benachrichtigungen, ausgeschaltetem Nicht-Stören-Modus und aktivierter Hintergrundnutzung keine Benachrichtigungstöne bei neuen Mitteilungen hören, ist vielleicht schlicht Ihr Telefon lautlos gestellt. Das kann vor allem bei iPhones versehentlich passieren, denn sie haben einen Stumm-Schalter zum Schieben an der Seite. Zusätzlich haben iPhones und fast alle Android-Smartphones Lautstärketasten an den Seiten. Mit der Lauter-Taste wird der Stumm-Modus in der Regel beendet.

Spezielle Einstellungen in den Apps

Manchmal kann der Fehler auch an Einstellungen in den Apps selbst liegen. Infos dazu erhalten Sie auf den Internetseiten der Betreiber.

Warnungen per SMS: Cell Broadcast

Um die Bevölkerung unabhängig von Apps vor Gefahren warnen zu können, wurde in Deutschland Anfang 2023 das so genannte Cell Broadcast eingeführt. Damit werden Warnmeldungen an viele Mobilfunkgeräte gesendet, ohne dass man sich dafür anmelden muss, eine spezielle Anwendung braucht oder personenbezogene Daten angeben muss. Informationen über die Technik lesen Sie in diesem Artikel.

Überschwemmung und Sandsäcke an einer Tür

Starkregen, Hochwasser, Unwetter

Gesammelte Informationen zu Vorbeugung, Maßnahmen und Versicherungsschutz bei wetterbedingten Schäden

Fernbedienung wird auf Fernseher gerichtet

Klage wegen service-rundfunkbeitrag.de gegen SSS-Software Special Service GmbH

Die SSS-Software Special Service GmbH macht auf service-rundfunkbeitrag.de nicht ausreichend kenntlich, dass sie Geld für eigentlich kostenlosen Service verlangt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband klagt vor dem OLG Koblenz auf Unterlassung und hat eine Sammelklage eingereicht.
Grafische Darstellung einer Frau, die ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaut. Rechts daneben befindet sich das Logo von Cleverbuy, darunter eine Grafik von einem Smartphone, von der ein roter Pfeil auf einen Stapel Euroscheine führt. Rechts daneben befindet sich ein großes, rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten

"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug

Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.