Neue Fenster können die Energiebilanz eines Hauses wesentlich verbessern, Sonnenlicht und -wärme hereinlassen und den Lärmschutz erhöhen. Dennoch denken viele Menschen beim Stichwort "Fenster austauschen" eher an hohe Kosten oder ein erhöhtes Schimmelrisiko.
Warum neue Fenster? Horst Frank stellt klar: "Die meisten Fenster, die vor 1995 eingesetzt wurden, sind rein unter Effizienzgesichtspunkten ein Sanierungsfall." Um Heizkosten zu sparen und das Klima zu schonen, müssten sie theoretisch also ausgetauscht werden. Denn moderne Fenster lassen weniger Wärme nach draußen und können so den Wärmebedarf eines Hauses erheblich senken. Einsparungen von 5 bis 15 Prozent sind laut Frank durchaus möglich. Außerdem verbessert sich der Wohnkomfort, denn die neuen Fenster haben, auch wenn es draußen kalt ist, innen eine höhere Oberflächentemperatur.
Was gilt es bei der Fenstererneuerung zu beachten? Neue Fenster sind eine Investition für viele Jahre. Frank empfiehlt deshalb, sich bei der Entscheidung von einem unabhängigen Experten beraten zu lassen. "So kann auch sichergestellt werden, dass die Fenster zum Haus und eventuellen weiteren Sanierungsvorhaben passen. Und die Zuschüsse werden thematisiert, die es für neue Fenster gibt, welche die gesetzlichen Wärmeschutzvorgaben übertreffen.", erläutert der Experte. Oft auch möglich und finanziell günstiger ist der Austausch nur der Verglasung. Hierfür sollte der Handwerker aber mit Bedacht gewählt werden. Es gibt spezialisierte Unternehmen für Umglasungen.
Was ist nach einem Fenstertausch wichtig? "Manche Verbraucher fürchten ein erhöhtes Schimmelrisiko, wenn sie die Fenster erneuern", berichtet der Experte und erläutert: "Hintergrund ist, dass viele alte Fenster undicht sind und so für eine ständige Lüftung sorgen. Dieser Effekt entfällt bei den neuen, dichten Fenstern." Damit steigen in den Räumen die Luftfeuchtigkeit und das Schimmelrisiko. Regelmäßiges Lüften ist aber ein einfaches und effektives Gegenmittel. Manchmal kann auch der Einbau einer Lüftungs- anlage sinnvoll oder notwendig werden. Das sollte bei der Planung der neuen Fenster von der Fensterfirma oder einem Fachplaner geprüft werden. Auch für Lüftungstechnik gibt es öffentliche Fördermittel von der KfW.
Bei allen Fragen zur energetischen Sanierung und richtigem Lüften hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale: online, telefonisch oder mit einem persönlichen Beratungsgespräch. Für einen Termin in einem der 27 Energieberatungsstützpunkte in MV ist eine Anmeldung erforderlich. Eine Terminvereinbarung ist möglich unter 0800 809 802 400 (kostenfrei) oder unter 0381 2087050. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei.
Für weitere Informationen:
Horst-Ulrich Frank
Leiter Fachbereich Bauen/Wohnen/Energie