Klein, süß, atemerfrischend und im Idealfall zahnfreundlich – Kaugummi ist beliebt. Für den Geschmack sorgen Aromen, Zucker und Süßungsmittel. Auch Emulgatoren, Stabilisatoren, Antioxidationsmittel und Farbstoffe sind häufig in Kaugummi enthalten. Was genau davon drin ist, findet man in der Zutatenliste.
„Der Hauptbestandteil ist jedoch die Kaumasse. Woraus diese besteht, ist nicht kennzeichnungspflichtig“, sagt Antje Degner von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Was viele nicht wissen: In den meisten Fällen enthält die Kaumasse Kunststoffe auf Erdölbasis, beispielsweise Polyvinylacetat oder Butylkautschuk. Beide sind für den Menschen unverdaulich und gelten als ungiftig. Wenn ein Kaugummi versehentlich verschluckt wird, wird die Kaumasse unverdaut wieder ausgeschieden. Die Kunststoffe sind nicht biologisch abbaubar und verbringen die nächsten Jahrzehnte als Plastikmüll in der Landschaft, wenn sie nicht im Mülleimer entsorgt wurden.
Seit einiger Zeit gibt es Kaugummis auf dem Markt, deren Kaumassen aus natürlichen Rohstoffen hergestellt werden. Eingesetzt werden zum Beispiel Chiclegummi aus dem Milchsaft tropischer Sapotengewächse, Naturkautschuk von Kautschukbäumen oder europäisches Baumharz (zum Beispiel von der Schwarzkiefer).
Allerdings lässt sich mit diesen Naturstoffen der Weltmarktbedarf bisher nicht decken. Außerdem kann man mit plastikfreien Kaugummis keine Blasen machen.
Für weitere Informationen:
Antje Degner, Fachbereich Lebensmittel und Ernährung