Die Erdmandel oder der Tiger in der Nuss

Pressemitteilung vom
Was bringt die exotische Erdmandel, auch Tigernuss genannt, mit in unsere Küche?
Mandel gemahlen
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  • Die Erdmandel-Knollen sind reich an Stärke und Ballaststoffen, aber auch an Fett und Zucker.
  • Da Tigernüsse sehr energiereich sind, kann ihr hoher Mineralstoffgehalt nur begrenzt zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen.
  • Mehle und Flocken aus Erdmandeln werden oft als Alternative zu Getreidemehlen angepriesen, sind aber deutlich teurer und ähneln von den Nährwerten her eher Nüssen oder Mandeln.
     

Sie ist keine Mandel und sie ist keine Nuss – die Erdmandel, auch Tigernuss genannt, ist ein Knollengemüse. Für die einen ist sie ein Superfood, andere nutzen sie als nuss- und glutenfreie Alternative beim Backen.

Die braunen Wurzelknollen eines Zypergrases sind ungefähr so groß wie Haselnüsse, braun und runzlig.

Die Erdmandel stammt aus Afrika, wird in vielen warmen Länder angebaut. In Europa hat sie eine lange Tradition im spanischen Katalonien. Dort ist sie Hauptzutat in der lokalen Spezialität Erdmandel- “Milch”, Horchata de Chufa genannt. 

Sie schmeckt süß und leicht nach Mandeln. Tigernüsse werden vor allem als ganze Knolle oder gemahlen als Flocken oder Mehl angeboten. Es gibt aber auch süße Aufstriche und Knabbereien mit der Erdmandel als Hauptzutat.

In Deutschland erhält man sie hauptsächlich in Bioläden und Reformhäusern. Im Onlinehandel sind die Angebote sehr vielfältig. Da die Erdmandel während ihres Wachstums Schwermetalle wie Cadmium und Blei anreichert, lohnt es sich, auf Bio-Produkte zurückzugreifen und nur aus vertrauenswürdigen Bezugsquellen zu kaufen.

Was ist nun das Besondere an Erdmandeln?

“Manchmal werden Produkte aus der Erdmandel auch als gluten- und laktosefrei beworben – das ist bei einem Knollengemüse eher eine Selbstverständlichkeit“, so Simone Goetz von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern.

Eine gute Alternative zu Mehl?

Die Erdmandel ist vor allen Dingen reich an Stärke und Ballaststoffen. Reichlich enthalten sind aber auch Kalorien, Fett und Zucker. Deshalb ist es nicht empfehlenswert, das Erdmandelmehl einfach als Ersatz für Weizenmehl beim Backen zu verwenden, jedenfalls nicht im Verhältnis eins zu eins. Zum Vergleich: ein Vollkornweizenmehl liefert bei 15 Gramm Ballaststoffen nur etwas über zwei Gramm Fett und unter ein Gramm Zucker pro 100 Gramm. Das Erdmandelmehl dagegen weist in 100 Gramm um die 25 Gramm Fett und 20 Gramm Zucker auf. 

Erdmandelmehl kann man im Nährwert statt mit Getreidemehlen eher mit teilentölten Mandel- oder Nussmehlen vergleichen, diese enthalten allerdings deutlich mehr Eiweiß.

Reich an Mineralstoffen?

Der oft beworbene Magnesiumgehalt liegt ungefähr bei den Gehalten in Vollkornmehl oder Vollkornbrot und Haferflocken. Beim Eisen kann man die Erdmandel ungefähr mit Hülsenfrüchten vergleichen.

Was kostet das Ganze?

Die Preise von Mehlen oder Flocken aus der Tigernuss liegen häufig bei 10 bis 12 Euro, bei manchen Online-Angeboten auch bei über 30 Euro pro Kilogramm.

FAZIT
Es ist also sinnvoll, Erdmandelmehl beim Backen so sparsam wie Nüsse und Mandeln zu verwenden. Süße Snacks aus Erdmandeln mit Agavendicksaft oder Aufstriche und Cremes sollten wie jede andere fettreiche Süßigkeit nur von Zeit zu Zeit genossen werden und nicht als „Plus für die Gesundheit“ dienen. 

 

Für weitere Informationen:
Simone Goetz | Fachbereich Lebensmittel und Ernährung

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