Algen als besondere Nahrungsmittel liegen im Trend. Sie werden in unterschiedlichster Form angeboten: frisch, getrocknet, tiefgefroren, als Pulver oder in Flocken und als Zutat in Lebensmitteln. Doch wie gesund sind sie wirklich? Was sollte man beachten und wie werden sie verwendet?
Algen haben im asiatischen Raum eine lange Tradition. Die bekannteste Verwendung ist die im japanischen Sushi. Aber auch in Europa erobert das „Meeresgemüse“ die Supermärkte. Beworben als sogenanntes Superfood findet man die unterschiedlichsten Varianten getrocknet, tiefgekühlt, frisch oder als Zutat in Lebensmitteln.
Was sind Algen und welche essbaren Algen gibt es?
Algen, auch Seetang genannt, wachsen als kleine Mikro- oder großblättrige Makroalgen im Süß- oder Salzwasser.Speisealgen sind meist Makroalgen. Am weitesten verbreitet sind die Nori-Algen. Dies sind Rotalgen, die zu Blättern gepresst, die Sushi-Rollen zusammenhalten. Die Braunalge Wakame findet Verwendung in der japanischen Misosuppe und schmeckt kräftig nach Meer. Eine weitere Braunalge, der Zuckertang, schmeckt leicht süßlich und die Grünalge Ulva, der Meeressalat, erinnert im Aussehen tatsächlich ein wenig an grünen Salat.
Aus den eiweißreichen Mikroalgen, wie der Grünalge Chlorella und der Blaualge Spirulina stellt die Industrie Nahrungsergänzungsmittel her oder gewinnt Zusatzstoffe, wie z.B. Farbstoffe oder Geliermittel aus ihnen.
Welche Algenprodukte gibt es im Handel?
Supermarkt, Bioladen und Internet verkaufen essbare Makroalgen am häufigsten in getrockneter Form. Im Asialaden sind sie teilweise auch frisch oder tiefgekühlt erhältlich. Das Sortiment an Produkten mit Algen wächst ständig. Wer Appetit auf Meeresgemüse hat, bekommt es als schwarze oder grüne Nudel, als Zutat im Brot oder Fruchtriegel, als Cracker oder auch als Algenöl. Das Algenöl wird aus Mikroalgen gewonnen. Es ist reich an Omega-3-Fettsäuren und geschmacksneutral.
Welche Nährstoffe enthalten Algen?
Algen enthalten viele Kohlenhydrate, vor allem Ballaststoffe, aber auch hochwertiges Eiweiß. Fett ist nur in geringen Mengen vorhanden, einige Algenarten liefern essentielle Fettsäuren, wie Omega-3-Fettsäuren. Algen enthalten Vitamin A bzw. deren Vorstufe Beta-Carotin und die Vitamine C, E und B12. Algen liefern auch verschiedene Mineralstoffe, vor allem Jod, aber auch Zink, Eisen, Selen, Kalium und Kalzium.
Können Algen der Gesundheit schaden?
Insbesondere der Jodgehalt gerät immer wieder in den Fokus. Je nach Algenart enthalten getrocknete Algenprodukte zwischen fünf und 11 000 Milligramm Jod pro Kilogramm. Die tägliche Aufnahmeempfehlung liegt bei 200 Mikrogramm. Das Bundesinstitut für Risikobewertung fordert deshalb eine Höchstgrenze von 20 Milligramm pro Kilogramm getrocknete Algen. Eine verpflichtende Kennzeichnung für den Jodgehalt gibt es bislang nicht. Manche Hersteller kennzeichnen den Jodgehalt jedoch freiwillig.
Eine hohe Zufuhr von Jod kann Personen mit Schilddrüsenproblemen schaden.
Fazit
Algen können den Speiseplan bereichern. Sie sind vielseitig einsetzbar und nährstoffreich. Aufgrund der teilweise sehr hohen Jodgehalte sollte man beim Verzehr vorsichtig sein. Wer auf Nummer sichergehen will, kauft nur Algenprodukte mit genauen Angaben zum Jodgehalt.
Für weitere Informationen
Antje Degner | Fachbereich Lebensmittel und Ernährung