Die Strompreise für Neukunden sind im ersten Halbjahr 2023 deutlich gesunken. Die günstigsten Energieversorger bieten derzeit Strom für weniger als 30 Cent pro Kilowattstunde an. Die Preise der Grundversorgung liegen aktuell oft bei über 40 Cent pro Kilowattstunde. Nach den unerwarteten Preiserhöhungen und plötzlichen Lieferstopps bei einzelnen Energieanbietern im vergangenen Jahr kann für Verbraucher:innen ein Wechsel von der Grundversorgung zu alternativen Tarifen oder Anbietern attraktiv sein, wenn sie ein paar Tipps beachten.
Folgende Punkte sollten bei einem Wechsel bedacht werden:
- eine aktuelle Tarifabfrage ist es zunächst wichtig, sich über den bestehenden Tarif und die Konditionen klar zu sein: Wichtige Informationen finden sich in den Vertragsunterlagen und auf der letzten Rechnung.
- Stromversorger und Stadtwerke bieten mehrere unterschiedliche Tarife an. Wer mit seinem aktuellen Anbieter zufrieden ist, kann sich nach günstigeren Tarifen bei diesem Anbieter umschauen.
- gute Orientierung bieten Vergleichsportale. Dabei ist auf die passenden Filtereinstellungen zu achten, damit möglichst viele Anbieter angezeigt werden. Nicht alle Anbieter sind in Vergleichsportalen zu finden. Oft ist es hilfreich, Freunde und Bekannte nach ihren Erfahrungen mit Stromanbietern zu befragen
- empfehlen, sich etwa für ein Jahr zu binden. Um nicht bereits nach wenigen Monaten die erste Preiserhöhung zu erhalten, sollten Sie einen Tarif mit Preisgarantie wählen.
- möchten Ihren Stromanbieter vor Ort unterstützen? Ein weiterer Aspekt bei der Wahl des Energieversorgers kann die regionale Verbundenheit mit einem Anbieter vor Ort und die persönliche Erreichbarkeit des Anbieters über ein Kundencenter sein.
Strom, der nicht verbraucht wird, spart das meiste Geld
Neben einem günstigen Strompreis ist der Stromverbrauch für die Energiekosten ausschlaggebend. Im ersten Schritt ist es wichtig, den eigenen Stromverbrauch zu kennen, um seine Entwicklung beurteilen zu können. Im Folgenden gibt die Energieberatung der Verbraucherzentrale Tipps, um den eigenen Energieverbrauch zu senken:
Auszeit für Geräte:
Das Umweltbundesamt schätzt den Stromverbrauch eines Haushalts, der ausschließlich durch den Standby-Betrieb verursacht wird, auf 360 Kilowattstunden im Jahr. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde sind das 108 Euro im Jahr, die nutzlos bezahlt werden müssen.
Optimale Nutzung:
Die Handhabung der Geräte beeinflusst ebenfalls deren Stromverbrauch. So sollten Gefriergeräte regelmäßig abgetaut werden und Waschmaschine und Geschirrspüler nur voll ausgelastet genutzt werden.
200 bis über 500 Kilowattstunden Strom spart jährlich, wer keinen Trockner benutzt und die Wäsche auf die Leine hängt.
Computer:
Weniger ist mehr. Smartphones verbrauchen weniger Strom als Tablets, Tablets weniger als Notebooks und Notebooks verbrauchen weniger Strom als Desktop-PC’s.
WLAN:
Viele Router haben sich als wahre Stromfresser erwiesen und können mehr Strom verbrauchen als ein Kühlschrank. Um das zu vermeiden, sollte ein sparsamer Router gewählt werden und nur die Funktionen aktiviert werden, die tatsächlich gebraucht werden. Zudem gilt auch hier: das WLAN nur dann einschalten, wenn es genutzt wird.
Stromfresser für Liebhaber:
Der Stromhunger von Trockner und Wasserboiler ist meist bekannt. Doch auch im Hobbykeller und Garten gibt es wahre Stromräuber. Die Wasserpumpen in Pool und Fischteich können den Stromzähler ebenso zum Rotieren bringen wie elektrische Saunen, eine Nacht erhellende Außenbeleuchtungen, Aquarien oder Terrarien.
Altersschwach:
Nicht zuletzt können veraltete Heizungspumpen, die auch im Sommer dauerhaft laufen, den Stromverbrauch unnötig in die Höhe treiben. Außerhalb der Heizsaison, können Heizungspumpen ausgeschaltet werden.
Bei Fragen zum Energiesparen hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Für Anfragen der Redaktionen:
Arian Freytag, Leiter Fachbereich Bauen|Wohnen|Energie