Das neue EU-Energielabel am Beispiel von Kühlschränken

Pressemitteilung vom
Seit März 2021 sind viele Haushaltsgeräte mit einem neuen Energielabel versehen. Die meisten Geräte bekommen eine neue Effizienzklasse und werden nicht selten mit einem höheren Jahresenergieverbrauch gekennzeichnet.
EU-Label Kuehlschraenke
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Seit März 2021 sind viele Haushaltsgeräte mit einem neuen Energielabel versehen. Die meisten Geräte bekommen eine neue Effizienzklasse und werden nicht selten mit einem höheren Jahresenergieverbrauch gekennzeichnet. Verbraucher sind mitunter irritiert. Am Beispiel von Kühlgeräten erklärt Energieexperte Arian Freytag von der Energieberatung der Verbraucherzentrale was sich verändert hat.

Die zurzeit besten Kühlschränke sind mit Klasse C gekennzeichnet statt wie bisher mit A+++. Das neue Label stellt höhere Anforderungen an die Sparsamkeit von Geräten. Daher schneiden Geräte im Vergleich zur alten Kennzeichnung schlechter ab. Auch der Verbrauchskennwert auf dem Label ist meistens höher als bisher, obwohl kein Kühlschrank mehr Strom verbraucht als zuvor. Arian Freytag, Energieexperte der Verbraucherzentrale MV, erklärt: „Die neuen Verbrauchskennwerte basieren auf einer anderen Berechnung des Jahresenergieverbrauchs. Auch die Werte, die zu dieser Berechnung nötig sind, werden mit einer neuen Messmethode ermittelt. Ziel ist es, den Alltagsverbrauch der Geräte realistischer widerzuspiegeln.“

Bei Kühlschränken wird der zusätzliche Kältebedarf durch die Zufuhr warmer Lebensmittel besser berücksichtigt sowie der zusätzliche Energiebedarf, der notwendig ist, um Kondenswasser zu verhindern. Darüber hinaus wird nun der Energieverbrauch mit zwei - statt wie bisher mit nur einer - Umgebungstemperatur gemessen. Das verhindert eine künstliche Optimierung auf eine feste Temperatur, die es in der Realität nicht gibt.

Sind die neuen Effizienzlabel besser als die alten?
Die ausgewiesenen Effizienzklassen sind bei Kühl- und Gefriergeräten in der Regel nun höher als beim bisherigen Label. Die neuen Verbrauchskennwerte bilden die Nutzungsbedingungen im Haushalt besser ab als die alten. Durch die höheren Anforderungen an die Energieeffizienz entfällt die Ballung der Modelle in den Bestklassen. Mit dem neuen Label sind Unterschiede für den Verbrauch nun leichter erkennbar.

Neben den Angaben zum Stromverbrauch, zur Größe von Kühl- und Gefrierfächern sowie der Bewertung der Schallemissionen enthalten die neuen Label einen QR-Code, der weitere Informationen zum jeweiligen Gerät aus der europäischen Produktdatenbank EPREL bereitstellt.

Weitere Initiativen des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv)
Der Verbraucherzentrale Bundesverband überprüft bereits in seinem Online-Marktcheck, ob und in welcher Form der Handel die neuen Label für Verbraucher:innen bereitstellt. Erste Verstöße wurden bereits aufgedeckt und verfolgt. Die Ergebnisse des Online-Marktchecks werden im Juni 2021 erwartet.

Darüber hinaus plant der vzbv im August eine repräsentative Bevölkerungsbefragung durchzuführen. Ziel ist es, die Erfahrungen der Verbraucher:innen im Zuge der Label-Einführung näher zu beleuchten. Fragen zur Energieeffizienz von Haushaltsgeräten und zum EU-Energielabel beantwortet die Energieberatung der Verbraucherzentrale kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 0800 – 809 802 400 (kostenfrei). Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

 

weitere Informationen:
Arian Freytag, Leiter Fachbereich Bauen|Wohnen|Energie

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
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