Testoviril von Viabiona

Stand:
Ist dieses Nahrungsergänzungsmittel gegebenenfalls schädlich?
Off

Frage

Fördert das Nahrungsergänzungsmittel Testoviril die körpereigene Testosteronbildung  und ist es gegebenenfalls gesundheitsschädlich?

Antwort

Eine Gesundheitsgefährdung durch das Produkt ist nicht auszuschließen und der vermeintliche Nutzen ist zweifelhaft. Daher raten wir von der Verwendung dieses Produktes ab.

Asparaginsäure ist eine Aminosäure, die unser Körper selbst bilden kann. Ein hoher und längerfristiger Verzehr einzelner Aminosäuren kann in Einzelfällen zu Nebenwirkungen führen. Über konkrete Risiken von größeren Mengen Asparaginsäure ist aktuell wenig bekannt. Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) weist darauf hin, dass immer wieder verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel gefunden werden. Je nach Herkunft können verbotene Substanzen gezielt beigefügt worden sein oder als Rückstände beim Abfüllprozess in Produkte gelangen.

Pflanzen und Pflanzenextrakte, aus denen das Produkt außerdem besteht, sind nicht immer harmlos. Sie können durchaus eine pharmakologische Wirkung und Nebenwirkungen haben. Viele sind noch nicht näher auf ihre Sicherheit in Nahrungsergänzungsmitteln geprüft.

Dies ist auch bei der in dem Produkt enthaltenen Zutat "Tribulus terrestris“ der Fall. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schreibt hinsichtlich dieses Pflanzenstoffes: „Die vorliegenden wissenschaftlichen Daten zu gesundheitlichen Risiken durch den Verzehr der oberirdischen Teile von Tribulus terrestris und deren Zubereitungen sind unzureichend und es bestehen erhebliche wissenschaftliche Unsicherheiten.“ Auch für die in dem Produkt enthaltenen Extrakte aus der Macawurzel bzw. Sägepalme ist die derzeitige wissenschaftliche Datenlage unzureichend. So kann bei Maca keine als unbedenklich geltende Aufnahmemenge abgeleitet werden. Für die Sägepalme sind Magen-Darm-Störungen, Durchfall, Müdigkeit, Kopfschmerzen, verminderte Libido und Rhinitis (laufende Nase) als Nebenwirkungen beschrieben, Wechselwirkungen mit Medikamenten sind möglich. Mehr dazu finden Sie auf unserer Internetseite.

Die von dem Hersteller beworbene Steigerung der Muskelmasse bzw. der Potenz sind zudem nicht zu erwarten, denn für keine der deklarierten Zutaten sind solche Wirkungen wissenschaftlich bewiesen. Die Bewerbung des Produktes mit solchen Aussagen ist demnach nicht zulässig.

Den Hinweis des Herstellers „Schwangere und Stillende, Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, sowie Personen mit behandlungsbedürftigen Krankheiten sollten vor dem Verzehr mit ihrem Arzt Rücksprache halten.“ sollten Sie unbedingt ernst nehmen.

Neben den Pflanzenextrakten enthält das Produkt auch Vitamine und Mineralstoffe. Die enthaltenen Mengen an Vitamin B6 und Zink liegen über den Höchstmengenempfehlungen des Bundesinstitutes für Risikobewertung für Nahrungsergänzungsmittel.

Zum Weiterlesen:

Gerade Nahrungsergänzungsmittel aus dem Internet, die mit einer Steigerung der Muskelmasse und Potenz beworben werden, enthalten manchmal nicht deklarierte Substanzen die der Gesundheit schaden können. Informationen hierzu finden Sie in dem Artikel: Schlank und potent mit Pillen aus dem Internet?

Rein pflanzlich heißt nicht immer harmlos

Eine Frau blickt enttäuscht in ein Paket

Fragen zu Rückgabe, Garantie und Co.? Machen Sie den Umtausch-Check!

Wer Waren kauft – ob im Internet oder im stationären Handel – hat eine Reihe klarer Rechte. Mit unserem kostenlosen Tool finden Sie schnell heraus, wie sich typische Probleme lösen lassen und worauf Sie bei Ärger mit dem Händler bestehen können.
Key Visual zu Musterfeststellungsklage gegen Parship

Musterklage gegen Parship: Kündigung muss auch kurzfristig möglich sein

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) führt eine Musterfeststellungsklage gegen Parship. Nutzer:innen sollen den Vertrag jederzeit fristlos kündigen können. Eine Teilnahme an der Klage ist nicht mehr möglich.
Frau überlegt: soll sie Nahrungsergänzungsmittel kaufen oder nicht

vzbv-Papier: 10 Punkte für mehr Verbraucherschutz in den ersten 100 Tagen

Viele Verbraucher:innen sorgen sich zunehmend wegen steigender Kosten, vor allem bei Lebensmitteln und Energie. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat daher ein Sofortprogramm mit zehn Forderungen an die künftige Bundesregierung erstellt, die sie in den ersten 100 Tagen angehen soll.